• „ …ruhet ein wenig! “

    Markus 6:31

Unser Glaube

Gott selbst sendet

Gott-Vater sandte vor 2000 Jahren seinen Sohn Jesus Christus auf die Erde; Gott-Vater und der Sohn sandten den Heiligen Geist auf alle Nachfolger Jesu; Gott-Vater, Sohn und Heiliger Geist senden alle Christen in die Welt, um Menschen und Völker zu segnen. Die ganze Kirche soll teilhaben an Gottes Mission (lat. „missio dei“) und Träger seines Segens sein. Diese Sendung erwächst unmittelbar aus dem Wesen Gottes: Gott handelt in der Welt, offenbart seine Herrlichkeit (Jesaja 66,19), ruft Menschen in die Gemeinschaft mit ihm, rettet, verändert Menschen und stellt sie in den Dienst. Darum wird sie als Gottes Mission bezeichnet. Im Zentrum des Missionsauftrags steht Gott, und nicht der Mensch mit seiner Not, seinen religiösen Bedürfnissen oder Gehorsam gegenüber einem (göttlichen) Auftrag.

Missionare sind Botschafter der guten Nachricht

Christen verstehen sich als Botschafter (lat. Missionar) der guten Nachricht von Jesus Christus, um durch ihr Leben, Wort und Tat, kreativ und relevant zur persönlichen Begegnung mit dem lebendigen Gott einzuladen. Christen halten es für ein Grundrecht, dass jeder Mensch das Evangelium hören kann. Wie ein Mensch auf diese Botschaft antwortet, ist jedem frei überlassen.

Beschenkte schenken weiter

Christen verstehen sich als Menschen, die von Gott großzügig beschenkt worden sind und diese persönliche Erfahrung mit anderen teilen möchten. Es ist ein Ausdruck ihrer Freude an Gott, Begeisterung und Dankbarkeit. Zudem wollen sie Menschen in Not selbstlos und uneigennützig helfen, denn sie sehen jeden Menschen an als im Bild Gottes geschaffen und deshalb von unendlichem Wert und mit unvorstellbarer Würde ausgestattet.
Darum begegnen sie anderen mit großem Respekt und tolerieren deren Lebensweise und Grundüberzeugung, wie immer diese auch sein mag. Entsprechend dem Beispiel von Jesus lehnen sie jegliche Überredung oder Druck entschieden ab.

Mission in der Kraft des Heiligen Geistes

Der Heilige Geist ist Motor der Mission, öffnet Türen, überführt Menschen von ihrer Trennung von Gott und ermutigt zur Fürbitte. Er befähigt die Gemeinde und Botschafter Jesu zum engagierten Dienst in der Welt.

Jesus Christus der Weg zum Heil

Christen verstehen Jesus Christus als die vollständige Offenbarung Gottes und den Weg zum Heil, als den auferstandenen und wiederkommenden Herrn, den Retter und Richter der Welt. Sie sind überzeugt, dass Gott sich auch in der Natur und im menschlichen Gewissen bezeugt hat. Deshalb erkennen sie auch in anderen Religionen Spuren von wahrer Erkenntnis, die aber nicht zum Heil führen. Darum bemühen sie sich um einen respektvollen Dialog mit Anhängern anderer Religionen. Dieser kann aber nicht den Ruf zur Umkehr und zum Glauben an Christus ersetzen. Christen besitzen nicht die Wahrheit, sondern die Wahrheit hat sie in Beschlag genommen. Sie sind auf dem Weg mit Jesus, bleiben stets Lernende, offen für neue Erkenntnisse und Führungen.

Ein Auftrag an die ganze Gemeinde

Dieser Auftrag gilt der ganzen Gemeinde Jesu, wobei die örtlichen Gemeinden vorrangig verantwortlich sind. Missionswerke sollen der verlängerte Arm der Gemeinden sein. Ohne Gemeinden gibt es keine Mission, und ohne Mission gibt es keine Gemeinde. Gemeindegründungen in anderen Kulturen sollen nicht „Filialen“ der sendenden Kirche sein. Es sollen vielmehr Gemeinden entstehen, die das Evangelium in einer kulturell passenden Form leben.

Heil, nicht nur Heilung

Christen halten die Abwendung des Menschen von Gott, seinem Schöpfer, für das Grundproblem der Welt, das sich dann in persönlichem Egoismus, Machtstreben, Ausbeutung, Krieg und Umweltzerstörung äußert. Darum sehen sie eine dauerhafte Lösung nicht in sozialen, wirtschaftlichen oder politischen Veränderungen – das würde nur Symptome kurieren –, sondern in der tiefgreifenden Versöhnung mit Gott durch Jesus Christus. Christen bekennen: wir kennen keinen anderen, der dazu fähig wäre als Jesus Christus. Darum nennen sie ihn Retter der Welt.

Eine Botschaft für alle Kulturen

Christen sehen dieses Grundproblem bei Menschen in allen Kulturen, darum wollen sie die gute Nachricht von Jesus Christus überall bekannt machen. Das beginnt in den traditionell christlichen Ländern, die durch Materialismus und fortschreitende Säkularisierung das Evangelium kaum noch kennen, und der geistlichen Erneuerung bedürfen. Es setzt sich fort in Ländern, in denen einheimische Kirchen um externe Fachkräfte bitten und Missionare einladen. Sie arbeiten dort in Partnerschaft und leisten ihren Fachservice unter einheimischer Leitung; vor Ort gelten sie als Missionare und berufliche Fachkräfte.
Die Botschaft von Jesus Christus gilt auch für Kulturen, in denen es bisher keine christliche Gemeinde gab. Auch sie haben das Recht, das Evangelium zu hören, um dann eine informierte Entscheidung treffen zu können.

Menschenrecht, das Evangelium zu hören und weiterzugeben

Christen treten entschieden ein für die Menschen und die allgemeinen Menschenrechte. Sie schließen ausdrücklich das Recht ein, die eigene Religion (Weltanschauung) privat und öffentlich zu leben und sie weiterzugeben (Mission), sowie die Religion freiwillig wechseln zu können (Religionsfreiheit). Jede Verkündigung muss in respektvoller Weise geschehen und es darf kein Druck ausgeübt werden.

Verkündigen in Wort und Tat

Christliche Gemeinden haben eine soziale Verantwortung für die Gesellschaft; Hilfe für Arme und Unterdrückte ist Ausdruck der Liebe Gottes zu uns Menschen. Deshalb ist soziales Handeln ein natürlicher Teil des praktischen Christseins und kann nicht vom Missionsauftrag abgekoppelt werden. Versöhnung mit Gott führt zur Versöhnung zwischen Menschen und eine neue Lebensausrichtung durch Gott führt zu entschlossenem Eintreten für Gerechtigkeit und Frieden. Botschafter Jesu werden die Gesellschaft, in der sie arbeiten, sorgfältig analysieren, um ihre Strukturen, Werte und Bedürfnisse zu verstehen und die Botschaft von der Liebe Gottes angemessen weiterzugeben. Sie wollen nicht nur das Evangelium verkündigen, sondern auch leben. Gottes Liebe will sichtbar werden. Es bedeutet, demütig den Zugang zu Menschen zu suchen und sich mit ihrer sozialen Wirklichkeit und ihrem Leiden so weit als möglich zu identifizieren. Dies kann nicht ohne persönliche Opfer geschehen.

Damit alle von der heilenden Kraft des Evangeliums erfahren

Botschafter Jesu werden alles daran setzen, den Menschen in ihrer Gastkultur ganz nahe zu sein. Sie akzeptieren sie, wie sie sind und wollen von ihnen lernen. Alle Kulturen – einschließlich unserer westlichen – sind einzigartig und wertvoll, und gleichzeitig von Menschen gestaltet und daher auch von Zerstörerischem durchdrungen. In jeder Kultur gibt es Elemente, die Menschen belasten, unterdrücken oder gar zerstören. Die Überwindung solcher Unterdrückung als kulturzerstörend zu bezeichnen, würde Unterdrückung sanktionieren. Das Evangelium soll die Kultur bereichern, anregen und beleben, wobei die Entscheidungen einzig von den Angehörigen der Kultur selbst getroffen werden sollen und nicht von einem Gast. Christliche Mission ist damit aktiv kulturerhaltend. Viele Kulturen und ihre Sprachen gäbe es nicht mehr ohne den unermüdlichen Einsatz von Missionaren, insbesondere in Linguistik, Medizin und Ethnologie. Durch das Evangelium werden sich Menschen unterschiedlicher Kulturen, Hautfarbe und Sprache als Teil einer globalen Menschheit verstehen.

Im globalen Dialog

Das Evangelium ist keine westliche Religion, sondern im Orient entstanden. Der allmächtige Gott hat sich in der Geschichte Israels offenbart, so bekennen Christen, und diese gute Nachricht wurde über die Türkei nach Europa getragen. Im heutigen Irak, Syrien, Ägypten, Nordafrika, Äthiopien, Jemen und Indien gab es schon bald große Kirchen, lange bevor die Germanen vom Evangelium hörten. Die ersten 1000 Jahre waren Europäer (und erst recht Nordamerikaner) eine kleine Minderheit unter den Christen, und sie sind es seit einiger Zeit auch wieder. Während im „christlichen Abendland“ die Entchristlichung fortschreitet, wachsen die Gemeinden in Asien, Afrika und Lateinamerika rapide, so dass heute zwei Drittel der Christen eine braune, schwarze oder gelbe Hautfarbe haben. Die Christenheit ist wesentlich vom Globalen Süden (2/3-Welt) geprägt. Das gilt auch für die christliche Mission: die Mehrheit der ev. Missionare kommt heute aus Indien, Korea, Philippinen, Brasilien und Nigeria, nicht mehr aus Nordamerika oder Europa. Sie leben ihre Spiritualität in Wort und Tat. Da haben wir viel voneinander zu lernen und können uns gegenseitig in der Ausbildung von Mitarbeitern und Entwicklung neuer Gemeindeformen unterstützen. Es ist Mission von überall nach überall.

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